Rassebeschreibung

Der Barsoi ist ein sehr großer langhaariger Windhund, dessen Ursprungsland Russland mit seinen unendlichen Weiten ist. Der Name der Rasse bedeutet: windschnell, leicht und flüchtig. In seiner Gesamterscheinung ist der Barsoi ein Aristokrat vom Fang bis zur Rutenspitze. Dabei ist der Barsoi sehr kräftig, er war ein wertvoller Jagdgefährte bei der Hetzjagd, besonders in Russland bei der Wolfsjagd. Eine detaillierte anatomische Beschreibung findet sich im FCI-Standard und eine bebilderte online-Weiterbildung hier.

 

Charakterlich ist der Barsoi sehr verträglicher und kinderlieb. Seinem Besitzer ist er treu ergeben, nicht bissig, jedoch auch nicht unterwürfig. Anderen Hunderassen gegenüber verhält er sich zurückhaltend bis abweisend, er ist aber mitunter ein guter Wächter. Aufgrund seiner besonderen Ästhetik und Wesensart hat der Barsoi einen ganz bestimmten Kreis von Liebhabern, die ihm meist ein Leben lang treu bleiben.

 

In Russland war der Barsoi schon im 15. Jahundert so bekannt, dass es ein Gesetz gab, das Strafen wegen des Diebstahls dieses Hundes festlegte. Der Verkaufswert lag so hoch, dass bis zu 200 Hektar Land für einen guten Rüden bezahlt worden sind. So fand man die Barsois eigentlich auch nur auf den russischen Gutshöfen. Alle Zaren und deren Großfürsten haben sich um die Zucht der Barsois verdient gemacht. Die bekanntesten Zwinger waren die des Zaren in Gatschina bei St.Petersburg und des Großfürsten Nikolajewitsch in Perchino, wo je etwa 500 Barsois gehalten wurden. Die Zwingeranlagen waren, wie vorhandene Fotos zeigen, sehr luxuriös eingerichtet, forderten aber von den Hunden doch Härte und gute Gesundheit. Die Ställe waren z.B. auch im strengsten Winter nicht geheizt, im Gegenteil: die Außentür blieb immer offen. Das hohe Pritschenlager bestand aus einfachem Stroh.

 

Obwohl der Barsoi bei uns heute nicht als Gebrauchshund im traditionellen Sinn verwendet wird, so ist er doch kein Luxushund. Ganz im Gegenteil, er ist bei guter (Auf-) Zucht körperlich extrem robust und gesund. Wer auf der Rennbahn oder im Schnee einmal eine Meute Barsois hat laufen oder spielen sehen, wird den Anblick dieser edlen Hunde lange in Erinnerung behalten.

Der Barsoi ist in der Aufzucht aufgrund seines Größenwachstums im ersten Jahr anspruchsvoll, zudem braucht er angemessene Bewegung und Haltungsbedingungen, um sein volles körperliches Potential entwickeln zu können. Wer aber einen selten feinfühligen, anhänglichen Kameraden sucht, der findet im Barsoi den idealen Begleiter. Er ist willig, sich anzupassen, jedoch nicht kriechend ergeben. Wenn der Barsoi mit Verständnis und Liebe gehalten wird, ist er der Hund, der eigentlich alle Vorzüge bis zur Vollendung in sich trägt, bis hin zu seiner edlen Gesamterscheinung. Kurz, der Barsoi ist wirklich ein königlicher Hund.